Nach einem leckeren Frühstück und einem sehr netten Gespräch mit unserem ,,Gastgeber,, setzten wir unsere Wanderung fort. Es nieselte leicht und der Himmel zeigte ein unromantisches grau. Trotzdem marschierten wir voller Freude dem Waldesrand entgegen. An einer kleinen Werkstatt trafen wir auf einen alten Mann, der uns sofort und ohne Umschweife seinen Lebensweg mit Anfang Geburt im Baltikum und mit dem vorläufigen Ende Rente und Nebeneinkommen mit der Werkstatt. Voller Vertrauen öffnete er uns sein Herz,, unglaublich. Ein paar Meter weiter kauften wir in einer Bäckerei etwas Proviant für unseren langen Tagesmarsch. Durch Bad Iburg führte uns der Weg nun eine steile Treppe hinauf . Uns entgegen kam eine ältere Dame die Stufen herunter und begrüßte uns schon von weitem. Woher, wohin und warum. Auch ihre Lebensgeschichte erfuhren wir umgehend. Ihre Heirat dann die erste Wohnung mit ihrem Mann in einer alten Villa, dann selber ein Haus gebaut und nach dem Tod ihres Mannes wieder zurück gezogen in die alte Villa, welche jetzt ein Seniorenstift ist. Ich komme mir heute vor wie,, Gernstel unterwegs,, wenig sagen und viel erfahren . Was ist los?? Der Weg heute ist sehr anstrengend. Auf dem Kammweg angelangt führt uns der Weg ständig bergauf und bergab. Hoffentlich schaffen wir den weiten Weg heute.
Von Bad Rothenfelde war es eine richtige Quälerei, die letzten 10 km bis Borgholzhausen und dabei hatte ich mich schon so sehr auf dieses Ziel gefreut. Hier im Ort gibt es den Lebkuchen Schulze Erinnerungen an meine Kindheit. Mit Mutter und Vater zur Kirmes und am Stand von Lebkuchen Schulze einen leckeren Vorrat an Pflastersteinen und Magenbrot kaufen, war das toll.
Schon als wir vor der Ladentür standen, duftete es nach vergangenen Zeiten und das Angebot im Laden war erstaunlich. Natürlich fand ich auch Produkte aus vergangenen Tagen . Meine Gedanken gingen zurück und ich sah mich als kleiner Junge stolz eine Lebkuchentüte nach hause tragen. Ein sehr nettes Gespräch mit der Verkäuferin beendete dann den Einkauf und den Ausflug in meine Kindheit.
Die heutige Übernachtung ist im Gästehaus Alte Liebe und der Verwalter erwartete uns schon vor dem Gebäude. Ungläubig standen wir vor einem sehr alten, doch wunderbar restaurierten Bauernhaus. Wir gingen hinein und abermals erwachten meine Erinnerungen und ich sah mich als kleiner Bub und eigentlich müsste jetzt jeden Moment mein Dackel um die Ecke kommen und mich liebevoll begrüßen. So vieles erinnerte mich an diese Zeit , das es mir Tränen in die Augen trieb.
Nach dieser anstrengenden Tour fanden wir Ruhe und einen entspannten Schlaf und jeder der dort in der Nähe einmal eine Unterkunft sucht, dem lege ich das ,,Gästehaus Alte Liebe ,, ans Herz Eine Übernachtung wie im Museum!
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